Ich behaupte mal: Zärtlichkeit ist mega-out. Vor allem bei Männern: Sexualität ist ok – sie ist ja auch allgegenwärtig in den Medien. Aber eine zärtliche Umarmung (unter Männern) – für die meisten Männer befremdlich. Peinlich. Naiv, verweichlicht, kitschig. Dabei ist Zärtlichkeit viel mehr, als ein gefühliges Muschipupu. Ich möchte Dich einladen, in dieser Folge die revolutionäre Kraft der Zärtlichkeit (wieder) zu entdecken.
Denn nichts kann ohne Zärtlichkeit existieren. Sie wird mehr denn je gebraucht, auch und vor allem als soziale und politische Kraft, wenn es darum geht, das patriarchal geprägte Industriezeitalter endgültig zu verabschieden. Ich möchte Dir sechs Tore und Wegweiser vorstellen, mit deren Hilfe Du Zärtlichkeit in dieser Welt Raum geben kannst. Herzlich willkommen zu Folge #06.
Wenn Du magst, dann hinterlasse ein Kommentar: Wo erfährst Du diese Art von Zärtlichkeit in der Welt und in Deinem Leben? Wo wird sie dringend gebraucht?

Du kannst diese Folge auch bei itunes oder spotify finden oder hier einfach herunterladen.
LESESTOFF ZUM THEMA:
Isabella Guanzini, Zärtlichkeit. Eine Philosophie der sanften Macht ([https://www.chbeck.de/guanzini-zaertlichkeit/product/26681294])
BÜCHER ZUM PODCAST:
»Nach der Erleuchtung: Boden wischen. Ein Franziskanisches Alltagsprogramm« (Echter)
»barfuß+wild. Wege zur eigenen Spiritualität« (Patmos)
Zu finden im Kaufladen.
VON DER THEORIE ZUR PRAXIS:
Und jetzt wird es Zeit, was zu tun – vom Kopf in die Füße, eigene Erfahrungen machen, eine authentische und geerdete (und zärtliche 😉 Spiritualität zu entwickeln: 7 inspirierende Impulse, 7 kraftvolle Naturübungen und eine wundervolle Community. Jetzt kannst Du Dich anmelden zu unserem Online-Seminar »Wilde Weisheit« und direkt starten.
Pace e bene für Dich,
Br. Jan.
Danke
❤️
Meine Gedanken:
Zartheit, Verletzlichkeit, Behutsamkeit, Schönheit. Alles Synonyme für Zärtlichkeit. Das ist die Kraft unserer Herzen, jenseits von Kitsch und Kraftprotzerei. Jesus war ein zärtlicher Revolutionär, ebenso wie z.B. der Hl. Franziskus und Ernesto Cardenal. Zu ersterem habe ich eine besondere Beziehung, weil ich auf meinem Gymnasium, das von Franziskanerinnen geleitet wurde, zum 1. Mal den Sonnengesang hörte, gesungen von unserer Musik Schwester, eine Erfahrung, die mein Leben prägte. Für mich gehört Zärtlichkeit zur Schönheit GOTTES, der Menschen und der ganzen Schöpfung.
Wunderbar, danke Mirijam.
Keine Ahnung ob mein Kommentar nun doppelt ankommt. Aber macht ja nichts.
Lieber Jan, deine Gedanken über die Zärtlichkeit haben mir gut gefallen und ich habe mich in Vielem wiedergefunden. Auch habe ich mich gestärkt gefühlt in einem Chor mitzusingen.
Zärtlichkeit ist für mich immer mit Hingabe und Vertrauen verbunden.
Liebe Grüße, Christa
Liebe Christa, super: ich wünsche Dir, dass Du einen passenden Chor für Dich findest und die Erfahrung machst, die Du suchst. LGJ
Lieber Jan,
mir fällt dazu eine Bibelstelle aus Galater 5 ein:
Dagegen bringt der Geist Gottes in uns nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung.
Sicherlich könnte man in diesem Zusammenhang auch die Zärtlichkeit nennen, die ja auch eine Haltung des Geistes ist.
Herzliche Grüße
Johanna
Danke, liebe Johanna … spannend, zu bemerken, dass dieses Bibelzitat in mir ein Gefühl hervorruft, als müsste ich alle kraftvollen Aspekte unterdrücken, als hätten sie keinen Platz darin und würden die “Liebe” verunreinigen. Es scheint meine Lebensaufgabe zu sein, beides zu verbinden, denn Zärtlichkeit ohne Kraft ist eben nur eine halbe Zärtlichkeit. Kraft ohne Zärtlichkeit ist nur eine halbe Kraft. … weiß gerade nicht, wie ich das besser beschreiben kann. LGJ
Danke ja für diesen Pod Cast. Genau das brauche ich um mich dem Leben jeden Tag zu stellen. Immer wieder kann ich lesen und hören und es in meinem Herzen bewege.
Immer wieder hast du eine “Überraschung” bereit, und ich darf sie mir nehmen….
Danke auch für die Hinweise und Gedankengänge in den Kommentaren.
Herzlichst Doris
Danke, liebe Doris. Wünsche Dir einen schönen Sonntag!
Es gibt per heute 4 mehr oder weniger lange Kommentare – durchweg von Frauen. Ist das nicht bezeichnend? Wo sind die Männer? Ist Zärtlichkeit für die “Schweiger” ein überbewertetes Thema? Oder äussert man sich als Mitglied des “starken” Geschechts nicht zu Emfindungen? Ich denke, wir Europäer und alle Völker, die mit Europäern in >Berührung< gekommen sind, leiden unter dem einen, äusserst schwerwiegenden Problem: Die Kirche und ihre Morallehre. In Afrika laufen Männr auch einmal Hand haltend über den Sportplatz. Das ist für sie völlig normal. Gleichzeitig ist es in Afrika pervers, wenn es zwei weisse Männer tun. Da schlägt der… Weiterlesen »
Lieber Br. Ralf, danke für Deinen Kommentar und Deine Gedanken – jaaaa, endlich ein Mann, der was schreibt. Und ich kann alle Punkte nur unterstreichen. Das einzige, was mich tröstet, ist die Vorstellung, dass das Christentum nicht am Ende ist, sondern im Gegenteil erst am Anfang steht und wir es noch gar nicht durchbuchstabiert haben, was das bedeutet, dass Gott Mensch geworden ist. Wahrscheinlich – der Gedanke kommt mir – steckt hinter dem, was Du beschreibst, also hinter Bevormundung und Druck auch schlicht und ergreifend Angst. Eine tiefe Angst vor dem Leben, vor der Wirklichkeit des Lebens. Es ist ja… Weiterlesen »
nun kann ich meine Arbeit als Therapeutin und in der Seelsorge auch als Akte der Zärtlichkeit verstehen, wenn zuhören gelingt. der Gedanke gefällt mir.
Zärtlichkeit, dieses Wort hat mich gleich warm angerührt. Doch in dieser weiten Dimension habe ich es noch nicht gedacht. Ich brauche auch noch Zeit, um es vielleicht ganz erfassen zu können. Ich mag Zärtlichkeit und kann mich Kindern, Tieren und Pflanzen gegenüber schnell öffnen und auch zärtlich sein. Mit erwachsenen Menschen ist das für mich schwierig, weil ich da nicht abschätzen kann, wo die Grenzen sind, wie es für mich einzuordnen ist. In meinem Familien- und Freundeskreis gehört die Zärtlichkeit dazu und sie tut uns allen sehr gut. Ich höre mir die Impulse gerne an und denke darüber nach. Es… Weiterlesen »
Erstaunlich – ich durchlaufe gerade einige der 6 Tore. Vor einigen Wochen dachte ich noch, nichts in meinem Leben würde mehr funktionieren. Aber seit ich jeden Tag eine kleine Meditation mache und mit offenen Augen in die Natur gehe, spüre ich, wie beschenkt ich doch bin und was alles möglich ist. Ich gehe mitten durch eine Krise und fühle mich auf wunderbare Weise getragen. Auch für mich macht Meditation erst Sinn in dem Bewusstsein, dass ich Teil von etwas Größerem bin. Danke für diesen Beitrag, dass ich mich hier wiederfinden und bestärkt fühlen darf.