Wenn Du nicht glauben kannst, dass Du Anerkennung verdienst, kannst Du sie auch nicht annehmen.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich muss mich nicht für meine Grenzen schämen.
AUSATMEN
Ich darf loslassen.
JOURNAL
Ich glaube …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Meine Zeit mit der ›Wilden Kirche‹ begann in meiner Kindheit. Ich lag im Bett und betete ein Abendgebet. Das war in meiner Kindheit ein festes Ritual. Immerhin hatte ich mir schon die Freiheit genommen, eigene Themen mit in mein Gebet zu nehmen. Aber war das schon Ungehorsam? So richtig konnte ich nicht an diesen ›lieben Gott‹, der alles lenkt und alles weiß, glauben. Meine Gebete konnten mich nicht richtig befriedigen, da Gott ja meine Zweifel kannte, und er wusste ja ganz genau, dass ich nicht richtig glaubte. Er hat mich immer dabei beobachtet, wie ich nicht richtig glaube. Ich hatte niemanden, mit dem ich diesen Zweifel hätte teilen können. Anstelle von Trost fand ich Angst und fühlte mich allein. Dreißig Jahre später, als meine Tochter klein war, haben wir den Tag immer mit einem Lied und einem abschließenden Gebet beendet. Irgendwann sagte sie, dass sie Angst hat, dass Gott sieht und merkt, dass sie nicht wirklich an ihn glauben konnte. Ich danke meiner Tochter für den Mut, mit mir dieses uralte Thema anzusprechen. Ich war sofort an meine Kindheit erinnert und konnte ihr von meinen eigenen Ängsten erzählen, wir waren nicht mehr allein! Wir haben anschließend viele Abende über Gott und die Welt ›philosophiert‹. Wir haben unsere eigene ›Wilde Kirche‹ erfunden. Wir konnten uns einander anvertrauen. In diesem Sommer werden wir für meine Enkelin und ihre Freundinnen ein Walk Away, eine kleine Waldzeit veranstalten. Anstelle einer Konfirmation, der Name ist anders, das Ritual ist anders, aber das Fest der Initiation wird bestimmt wunderbar.«
Dieter
BARFUSS+WILD