
Einige der wirklich wesentlichen Dinge im Leben tun wir mit geschlossenen Augen: küssen, weinen, träumen, beten. Wenn wir die Augen schließen, öffnen wir uns für das Heilige.
»Da hilft nur noch Beten« oder »Not lehrt Beten« – solche Dinge hört man hier und da, wenn die Not groß ist und eben nichts anderes mehr hilft.
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich wahr ist.
Ich kenne viele Menschen, die sagen: »Ich kann nicht mehr beten.«
Gerade angesichts der Not und des Leidens, das sie selbst erfahren oder das sie in der Welt wahrnehmen.
Und sie meinen damit, dass sie die Gebete, die sie als Kind (auswendig) gelernt haben, nicht mehr aufsagen können.
Wenn Du das kennst, würde ich sagen: Glückwunsch!
Denn Gebet hat in Wahrheit nichts mit den Worten zu tun, die man spricht.
Die Worte sind jedenfalls noch nicht selbst das Gebet – sie können ein Gefäß dafür sein.
Lippen, die sich berühren, sind auch noch nicht automatisch ein Kuss.
Wie beim Küssen müssen wir beim Beten – sinnbildlich – die Augen schließen.
Genau das bedeutet übrigens das Wort Mystik – von griechisch myein, »die Augen schließen«.
Und das heißt nicht, die Augen vor dem Leid der Welt zu verschließen, sondern hindurchzuschauen durch alle Leere und Stille bis auf den Grund, der »die Welt im Innersten zusammenhält« (Goethe).
Und da Gebet immer auch eine persönliche Sache ist, erzähle ich im Podcast heute, wie sich mein Zugang zum Gebet im Lauf der Jahre gewandelt hat.
Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.
Pace e bene
br. Jan
PODCAST
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich höre auf die Stille …
AUSATMEN
… und schaffe Raum für Frieden.
JOURNAL
Gebet ist für mich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich habe lange meine Schmerzen, Angst und Wut übergangen und diese Gefühle nur stellvertretend für andere Menschen, die Natur oder das Weltgeschehen empfinden können. Es war ein steiniger Weg zu erkennen, dass ich mich im Außen verliere, wenn es mir schlecht geht. Es ist ein heilsamer Weg, mit diesen Gefühlen als Weggefährten an der Seite nach Hause zu gehen. Ja, es gibt Umwege, Irrwege – aber wenn ich achtsam auf den Rat meiner Freunde höre, finde ich heim.
Elisabeth Dorothea
BARFUSS+WILD
PERLENGEBET
… der mit uns auferstanden ist.