»Ein sehr langer Prozess ist zur Ruhe gekommen. Ich wollte in den Eremos-Wochen meinen Standort neu bestimmen. Da war die jahrelange Frage: Wo ist meine Heimat? Bin ich zu Hause? Als Tochter von Flüchtlingen ein kollektives Schicksal, über das erst seit wenigen Jahren mehr gesprochen und geschrieben wird. Ein jahrzehntelanges gesellschaftliches Tabu, oft fühlte ich mich sehr allein damit. Ich war schon auf dem ›Sprung‹, es war jetzt an der Zeit noch einmal zu schauen, nachzuspüren und zu lassen. Unter den vielen Übungen, war mir besonders das Konzept des Lebensrades sehr hilfreich, meine Themen in ein großes Ganzes einzufügen. Ich bin dabei meine Blickrichtung auf mein Leben, den Alltag, Beziehungen von der Klammer des ›Negativismus‹ zu lösen. So nehme ich aufmerksamer wahr, achte stärker auf Begegnungen und Kontakte, sehe mit größerer Intensität das Wunder des hervorbrechenden Frühlings, das ›Draußen‹, das einer eigenen Gesetzmäßigkeit folgt. Ich fühle mich freier und entlasteter.«