
Am reichsten ist der, der am wenigsten braucht.
Seneca der Ältere (54 v. Chr.-39 n. Chr.)
Anfang des 20. Jahrhunderts kam ein durchschnittlicher Haushalt mit 180 Dingen aus.
Heute, Anfang des 21. Jahrhunderts, besitzen wir in Deutschland (und vermutlich gilt das für die ganze westliche Kultur) im Durchschnitt 10.000 Dinge pro Haushalt.
Das ist ein echt unnötiger und irgendwie auch »kranker« Zustand – ich habe aber nicht vor, hier mit Steinen zu werfen, weil ich selbst im Glashaus sitze.
Ich habe zwar als franziskanisch gesinnter Mensch großen Respekt vor dem Minimalismus, den ich zur Zeit als eine Art Gegenbewegung wahrnehme, bin aber wohl am allerweitesten von allen davon entfernt, selbst ein Minimalist zu sein. Und ich weiß auch warum.
Die Leere ist meine größte Angst.
Ich ahne, wo die Sorge, es könne nicht genug sein, in meiner Kindheit ihre Wurzeln hat.
Ich ahne, dass ich da auch die Angst meiner Vorfahren weitertrage, die zwei entbehrungsreiche Kriegszeiten überstanden haben.
Ich erlaube mir, barmherzig zu sein. Mit mir, mit meinen Vorfahren, mit den anderen um mich herum, die all das, was sie besitzen, vielleicht noch viel nötiger haben, weil ihre Wunden und ihre Angst noch viel größer sind.
Ich erlaube mir, in kleinen Schritten in Richtung »Weniger« zu gehen, indem ich mir bewusst mache, was mich wirklich reich sein lässt.
Ich glaube außerdem nicht, dass es bloß um Dinge geht, sondern auch um eine Haltung: Ich nehme daher auch jede Schwelle, jeden Übergang, jeden Abschied als Vorübung auf das große Loslassen am Ende.
Und ich werde mein Zimmer aufräumen, versprochen 😉
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sonntag,
Pace e bene,
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich bin reich, …
AUSATMEN
… ich muss es nicht beweisen.
JOURNAL
Nenne drei Dinge, die Dich reich sein lassen und die man NICHT kaufen kann.
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich bin mir meiner selbst mehr bewusst geworden. Dadurch kann ich mich und alle/alles anders sehen. Ich bin Teil und mittendrin und Christus in mir und die Mitte und in Allem. Das hat wieder dieses Urvertrauen geweckt, das ich so vermisst habe.«
Ilona
EREMOS-WOCHEN
GEBET
Große Liebe,
Du hast die Welt erschaffen.
Alles ist ein Abglanz von Dir.
Ich darf alles genießen.
Ich darf nehmen, was ich brauche.
Ich möchte die Sorge loslassen,
es könne nicht reichen für mich.
Ich möchte mich anfreunden
mit der Leere und Raum schaffen
in meinem Herzen.
Ich weiß: Wenn ich nichts besitze,
wird mir alles geschenkt.
AMEN.
PERLENGEBET
…, der mit uns auferstanden ist.