
Der Ruf zur Liebe ist keine Einladung zur Flucht, sondern einen Schritt weiter zu gehen und sich der Dunkelheit zu stellen, wo immer sie auch auftaucht.
Steven Charleston (* 1949)
Ich habe manchmal den Eindruck, dass es besonders in unserer Kultur die Vorstellung von einem paradiesisch-sorglosen Zustand gibt, den es zu erreichen gilt – und dann können wir leben.
Wo ist diese Illusion hergekommen?
Das Leben ist eine große Kette von Herausforderungen.
Wir gehen von einer zur nächsten.
So wachsen wir.
Mein Sohn zum Beispiel erlebt gerade, wie er von drei Jungs in seiner Klasse immer wieder gehänselt wird. Mal sind es die Klamotten, mal die Haare.
Und natürlich spüre ich in mir den Wunsch, diesen drei Jungs mal ordentlich die Leviten zu lesen.
Aber ich weiß, dass das meinem Sohn nicht helfen würde. Und wenn die drei weg sind, kommen die nächsten drei.
Deshalb frage ich mich, was mein Kind stark machen könnte.
Ich frage mich, was den inneren Krieger in ihm stärken könnte.
Die gute Nachricht ist: Wir alle tragen so einen Krieger oder eine Kriegerin in uns, der beziehungsweise die uns ermöglicht, den Herausforderungen zu begegnen. Mit beiden Beinen auf dem Boden. Mit Standing, wie es so schön heißt.
Denn Feinde riechen die Angst, und dort greifen sie an, um ihre eigene Angst und ihre Minderwertigkeitsgefühle nicht spüren zu müssen.
Deshalb ist die Einladung heute, den Krieger beziehungsweise die Kriegerin in Dir zu würdigen und zu stärken. Denn dort sitzt die Kraft, dem Ruf zur Liebe wirklich zu folgen und sich auch der Dunkelheit zu stellen.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich umarme meine Angst …
AUSATMEN
… und gebe meiner Sehnsucht Raum.
JOURNAL
Der Krieger, die Kriegerin in mir …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Durch meine pietistisch-evangelische Erziehung geprägt, war ich immer voller Schuld- und Schamgefühle. Ich konnte mir endlich die Erlaubnis erteilen, diese Schuld- und Schamgefühle hinter mir zu lassen. Danke dafür! Ich kann mich endlich akzeptieren, so wie ich bin.«
Dorothee
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns nackt geboren ist.