Ich dachte immer, Reden an sich sei der Schlüssel, bis ich erkannte, dass es Resonanz ist. Man kann mit jemandem so viel reden, wie man will, wenn es keine Resonanz gibt, wird man ihn nicht wirklich erreichen.
Alles im Kosmos ist in Resonanz. Alles ist eingebunden in Kreisläufe und Kräfte, die miteinander wirken und etwas bewirken.
Wir Menschen zeichnen uns dadurch aus, dass uns diese natürliche Verbindung verloren geht, sobald unser (Ich-)Bewusstsein erwacht und wächst.
Hier ich – dort die Natur. Das ist unsere Grunderfahrung geworden. Der Verlust von Resonanz ist der Preis unseres Bewusstseins und unserer Autonomie.
Erstaunlich ist eigentlich nur, dass viele das gar nicht als Problem betrachten, sondern als (neuen) Normalzustand sehen. Ich hier. Dort die Welt und die anderen.
Das geht nur, weil an die Stelle der natürlichen Resonanz, der Verbundenheit und des Eingebundenseins ein Ersatz tritt, etwas, das unsere Sehnsucht danach stillen soll.
Zum Beispiel die Anpassung, Konformität. Dann gehen wir auf in einer Gruppe und ihrer Ideologie und erleben uns in Einheit.
Oder wir stillen unseren Hunger mit Besitz, Essen oder Sex – denn all das kann uns in Ekstase versetzen und dafür sorgen, dass wir außer uns sind und eben mehr wahrnehmen als uns selbst.
Letztlich zielen alle mystischen Wege in allen Religionen und spirituellen Traditionen darauf, uns wieder zu verbinden, ohne unsere Autonomie und unser Bewusstsein zu verlieren. Eher, indem wir es erweitern.
Bezeichnenderweise spielt auf diesen mystischen Wegen das Schweigen meist eine größere Rolle als das Reden. Aber das Schweigen ist kein Selbstzweck (dann wäre es nur tonloses Nichts), sondern es schafft Raum für echte Resonanz.
Wenn wir versuchen, in Resonanz zu gehen, dann sind wir immer mit Scham konfrontiert. Denn in Resonanz zu gehen hat immer auch damit zu tun, sich zu zeigen. Es macht uns in gewisser Weise auch verwundbar. Und das macht es so herausfordernd.
In Resonanz zu gehen, bedeutet, die Maske, die ich zum eigenen Schutz aufsetze, durchlässig werden zu lassen.
Und wenn sich in diesen Tagen auf der Romita Männer und Frauen auf ihre Quest vorbereiten, dann wagen und üben sie genau das.
Das schafft Raum – Raum für die Wahrheit, über die niemand verfügt und die sich zeigt, wenn wir hören und zuhören, ohne gleich zu bewerten, und uns öffnen für unterschiedliche Sichtweisen und andere Perspektiven. Das ist ein Nährboden für echte Gemeinschaft (im Gegensatz zur rein auf Konformität gründenden Gemeinschaft, die ich nicht als »unecht« bezeichnen würde, sondern maximal als Vorstufe echter Gemeinschaft, weil sie eben nur bis zur nächsten Auseinandersetzung reicht).
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Ich höre zu …
AUSATMEN
… und lasse mich ein.
JOURNAL
Um mich öffnen und einlassen zu können und in Resonanz zu gehen, brauche ich …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich kann mehr im Moment sein, lauschen auf mein Inneres und nicht so sehr auf das Außen. Sehr berührt haben mich die Symbole draußen und Resonanzen in mir. Alles gehört zusammen und ich nehme IMMER etwas mit von draußen.«
Werner
WILDE WEISHEIT
PERLENGEBET
… der mit uns gelitten hat.