Es kommt nicht darauf an, was Du betrachtest, sondern was Du siehst.
Henry David Thoreau (1817-1862)
Einer der zentralen Begriffe gesunder Spiritualität ist »Nüchternheit«.
Zugegeben: Das klingt nicht besonders spektakulär oder aufregend.
Ist es auch nicht.
Nüchternheit meint einfach, das zu sehen, was ist.
So wie in der Geschichte von dem Alten, dessen Sohn sich bei einem Unfall das Bein bricht, sodass er nicht mehr arbeiten kann und für den Rest seines Lebens humpeln wird.
Die Leute sind ganz außer sich und ergriffen und sagen zu dem Mann: »Oh je, was bist Du für ein Unglücksrabe. Jetzt musst Du die ganze Arbeit alleine machen und niemand hilft Dir.«
»Ist das so?«, lautet die mehr oder weniger nüchterne Antwort des Alten.
Als einige Wochen später ein Krieg ausbricht und alle jungen Männer in der Region zum Kriegsdienst eingezogen werden, wird der Sohn des Alten ausgemustert wegen seines kaputten Beins.
Die Leute sind wieder außer sich: »Was bist Du doch für ein Glückspilz, dass Du Deinen Sohn bei Dir hast, während unsere Kinder in den Krieg ziehen müssen!«
Und wieder sagt der Alte nur: »Ist das so?«
Die Geschichte geht noch weiter, immer auf die gleiche Weise.
Wohlgemerkt: Nüchternheit heißt nicht, dass einen nichts mehr berührt. Eine Prise – oder vielleicht auch mehr – von diesem »Ist das so?« kann jedoch helfen, im Fluss des Lebens zu bleiben.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag.
Pace e bene
br. Jan
ATEMPAUSE
EINATMEN
Liebe umgibt mich.
AUSATMEN
Liebe trägt mich.
JOURNAL
Übe Nüchternheit: Betrachte eine schwierige oder unlösbar scheinende Situation in Deinem Leben. Betrachte Dich in dieser Situation nüchtern und beschreibe, was Du AUCH siehst …
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Meine Kinder sind der Meinung, ich sei viel entspannter geworden. Auch ich merke, dass ich schneller aus dem Hamsterrad des Alltags aussteigen kann, wenn es sich mal wieder zu schnell dreht. Wenn mich plötzlich ein ungutes Gefühl (Unruhe, Angst …) überkommt, horche ich in mich hinein, kann herausfinden, welcher meiner Glaubenssätze da mal wieder zu mir spricht, eine andere Perspektive einnehmen und wieder im Hier und Jetzt sein und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft.«
Beate
EREMOS-WOCHEN
PERLENGEBET
… der mit uns gelitten hat.
REZEPT
GEMÜSESUPPE (MINESTRONE)
Suppe ist das Urgericht der Menschheit. Vermutlich wurde schon zur Steinzeit ein breiartiger Eintopf in Kochsäcken aus Tierhäuten zubereitet. Die Zutaten im Kochsack wurden mit glühenden Steinen zum Kochen gebracht und gegart. Gefäße aus Bronze oder anderen Metallen waren selten und teuer. Die Ureinwohner in Nordamerika verwendeten Bisonhaut für die Herstellung der Kochsäcke. Noch heute gibt es in Lateinamerika Suppen, die mit einem glühend heißen Vulkanstein im Teller serviert werden.
HIER DAS REZEPT ...
Dies ist ein Beispiel für eine Gemüsesuppe, die Du verändern kannst, je nachdem welche Zutaten Du zur Hand hast. Die Zutaten lassen sich beliebig variieren und im Prinzip ist diese Gemüsesuppe mit jedem anderen Gemüse vorstellbar. Wichtig ist, dass Du die Gemüse, die am wenigsten Kochzeit benötigen zuletzt zugibst und die anderen, welche länger garen müssen, früher!
150 g weiße Bohnen
Wasser
Die Bohnen lässt Du im Wasser über Nacht einweichen. Du gießt das Wasser ab und bedeckst die Bohnen mit frischem Wasser. Dann lässt Du sie etwa 2 Stunden köcheln.
4 EL Olivenöl
2 Möhren
2 Zwiebeln
4 Stangensellerie
Schneide das Gemüse in kleine Würfel bzw. Scheiben. Nimm einen großen Topf. Erhitze das Öl und bräune das Gemüse darin leicht an.
3l Brühe
1 Lorbeerblatt
Gieße die Brühe (siehe oben: Gemüsebrühe) darüber, gib die gekochten weißen Bohnen und das Lorbeerblatt dazu und bring alles zum Kochen.
1 Stange Porree
100 g grüne Bohnen
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
Schneide den Porree in Scheiben und die grünen Bohnen in etwa 1cm lange Stücke. Wenn die Suppe kocht, gibst Du sie dazu und würzt mit Salz und Pfeffer. Lass die Suppe fünf Minuten mit aufgelegtem Deckel köcheln.
1 kleiner Blumenkohl
90g Nudeln
Unterdessen kannst Du den Blumenkohl in kleine Röschen schneiden und mit den Nudeln in die Suppe geben.
1 Zucchini
3 Tomaten
Die Zucchini schneidest Du in Scheiben oder Viertelscheiben. Die Tomaten hältst Du kurz in kochendes Wasser und ziehst die Haut ab, entfernst die Kerne und schneidest sie in kleine Würfel. Wenn die Suppe etwa 8-9 Minuten gekocht hat und die Nudeln gerade noch bissfest sind, gibst Du die Zucchini und die Tomate dazu und lässt alles noch wenige Minuten köcheln.
Du kannst vor dem Servieren gehacktes Basilikum oder Petersilie dazugeben.