Katharina von Genua gehörte – wie ich – zu den franziskanischen Weltleuten. Vieles in ihren Schriften erscheint fremd, aber was tief berührt, ist die Konsequenz, mit der sie Gott als »Liebe« anspricht. Und die Überzeugung, Gott und die Seele seien »gleichförmig«.
Richard Rohr zitiert Katharina in seinem Buch über das »wahre Selbst« und lässt sie vom »tiefsten Ich« sprechen. Ein Bild, das mir sehr liegt, denn oft ist andernorts die Rede von einem höheren Selbst – so als müssten wir uns selbst übersteigen, überwinden, optimieren, besser werden, reiner werden, was auch immer.
Tatsächlich ist Katharina überzeugt, dass wir schon ganz und ursprünglich und perfekt sind – eben in unserem tiefsten Inneren. Die Herausforderung ist, all die Schichten um die Seele, mit denen wir diesen tiefsten Kern vielleicht glauben schützen zu müssen, durchlässig werden zu lassen, so dass unser Licht leuchten kann.
Ich wünsche Dir, dass Du nie den Glauben an Dein »tiefstes Ich« verlierst.
Pace e bene,
Jan.
»Ich habe wieder mehr Kontakt
zu meiner inneren Mitte und zu Gott.«