Kleine Weisheit - Sprüche und Zitate von barfuß+wild

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Ich erinnere mich an ein Fronleichnamsfest als Novize bei den Franziskanern in Attendorn. Wir zogen in der großen Prozession durch die ganze Stadt und an der letzten Station sollte ich eine kleine Ansprache halten.

Diese Ansprache löste bei einigen frommen Katholiken Empörung aus. Dabei griff ich doch nur eine alte franziskanische Tradition auf, in der die Brüder sagen: Unser Kloster ist die Welt, das heißt es gibt für Franziskaner keinen exklusiven heiligen Ort. Alle Orte sind heilig, so profan sie auch erscheinen mögen.

Und genau so, sagte ich, verhielte es sich doch eigentlich mit Christus, der in dieser Welt zu Hause sei, überall. Und deshalb sei es nicht damit getan, Christus in Form der gewandelten Hostie einmal im Jahr ein bisschen durch die Stadt spazieren zu tragen – und dann wieder: husch, husch ins Körbchen. Es sei ursprünglich nicht vorgesehen, dass wir Christus im Tabernakel (also in einem heiligen Hostien-Tresor) praktisch einschließen und »in Sicherheit« bringen vor der Welt. Christus ließe sich sicher nicht »einsperren«, sondern sei in Wahrheit überall und eben deshalb auch nirgends exklusiv (was ich bei Richard Rohr gelernt habe, der ein bisschen mitverantwortlich ist dafür, dass ich den franziskanischen Weg eingeschlagen habe).

Diese Gedanken fanden jene Katholiken empörend, die ihre ganze religiöse Identität auf der im Grunde gänzlich unkatholischen Idee der Exklusivität aufbauen und nicht ertragen können, dass Gott unsere Wirklichkeit und Wahrheit immer übersteigt. Eben im wahrsten Sinne des Wortes katholisch ist – von griechisch kath holon, das Ganze betreffend und umfassend.

Diese Katholiken kommen mir vor wie Fische, die ihr begrenztes Aquarium dem weiten Ozean vorziehen, was letztlich irgendwie einfach bedauernswert ist.

In diesem Sinne einen schönen Feiertag 😉

Pace e bene,
Jan.

Eine Stimme aus dem großen Kreis:

»Als Bruder im franziskanischen Geist fühlte ich mich auf diesem Weg gut.«

Wolfgang

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