Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.
Blaise Pascal (1623-1662)

Ich denke, also bin ich. – Cogito ergo sum. – Dieses berühmte Wort des Philosophen René Descartes prägt unsere moderne Weltanschauung.

Descartes suchte absolute Gewissheit und das nicht einfach nur aus philosophischer Wissbegierde heraus, sondern mit dem Ziel »uns auf diese Weise zu Herren und Eigentümern der Natur zu machen«, wie er schreibt.

Darin spiegelt sich die Aufklärung, die moderne Wissenschaft und der Fortschrittsglaube und somit die weltanschauliche Grundvoraussetzung für die Art, wie wir in unserer Kultur heute mit der Natur umgehen – und letztlich an dem Ast sägen, auf dem wir selbst sitzen.

Deshalb ist es interessant, dass schon ein Zeitgenosse von Descartes, Blaise Pascal, einen anderen Weg eingeschlagen hat. In seinem Denken sind am Ende nicht wir das Zentrum des Universums, sondern immer ein Teil, der nie das Ganze erfassen kann.

Wir können also nur immer an die Grenze dessen gehen, was wir mit dem Verstand erfassen (und was folglich unser Ego für »wahr« hält). Die Kunst besteht aber darin, an dieser Grenze in Liebe auszuharren, und dem Raum zu geben und das anzuschauen, was sich dann zeigt.

Das ist der Weg der Liebe – und wie sähe eine Welt aus, in der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft von dieser Liebe bestimmt werden? Ist es unrealistisch und idealistisch (und daher irgendwie auch unwichtig), sich mehr Liebe und mehr Mitgefühl zu wünschen?

Und à propos: Ein wunderbarer und einfacher Weg, über das hinaus zu gehen, was wir mit dem Verstand erfassen, ist Singen. Deshalb freu ich mich auf den Sing Along heute, wo wir genau das Woche für Woche üben. Nebenbei macht es einfach Spaß 🙂

Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag.

Pace e bene,

br. Jan