Wenn ich darüber nachdenke, was Bernhard da meint, komme ich immer wieder auf das Wort »Erfahrung«. Und ich würde sagen: Genau dafür gibt es barfuß+wild als Lebensschule.
Nicht, weil wir etwas hätten, das wir jemandem »beibringen« könnten. Nicht irgendeine großartige Erkenntnis oder ein geheimes Wissen, aufgeteilt in hübsche Lektionen. Überhaupt nichts Neues haben wir hier zu verkünden, meine ich.
Wir wollen Räume öffnen für Erfahrung. Und ich würde sagen: Selbsterfahrung. Ich kenne viele, die da gleich die Nase rümpfen, weil sie das kleine Selbst im Grunde verwechseln mit dem tiefen, wahren Selbst.
Das wahre Selbst ist die Quelle der Autonomie, aus der heraus wir wirklich selbstbestimmt leben und entscheiden können. Aus innerem Wissen heraus – und eben nicht nur aus äußerem, vermitteltem Wissen. In der christlichen Traditionen nennen wir dieses wahre Selbst »Christus«.
Dieses wahre Selbst findest Du, wenn Du so viel wie möglich weglässt: Vor allem Eigentum, Deinen Status in Deiner Gruppe und Deine Vorurteile und Glaubenssätze – also alles, was Dein kleines Selbst ausmacht.
Und deshalb führen eigentlich alle unsere Seminare und Auszeiten an irgendeinem Punkt in die wilde Natur: Weil die Schöpfung Dich immer genau so annimmt, wie sie Dich hervorgebracht hat.
Es kann herausfordernd sein, in diesen Spiegel der Natur zu schauen und das wahre Selbst zu sehen. Und herausfordernd auch deshalb, weil das wahre Selbst oft einfach ganz unspektakulär und still daher kommt. Und unser kleines Ego kommt dann und sagt: »Banal! Das war alles?«
Ich kann deshalb verstehen, dass viele sich lieber den Büchern zuwenden und die Stille und die Leere lieber füllen mit irgendwas, das ihnen Halt gibt. Habe ich selbst lange genug versucht und Gott sei Dank immer auf diese leise Stimme gehört, die gesagt hat: Das fühlt sich nicht lebendig an.
Ich freu mich auf alle, die ebenso auf ihre Stimme hören, die den Blick in den Spiegel wagen und in den kommenden Wochen noch mit uns aufbrechen in die Wilde Weisheit.
Und ich freu mich, dass wir jetzt frisch und munter aus der Sommerpause zurück sind. Ab morgen gibt es das Seelenfutter also auch wieder täglich, wenn Du magst.
Ich wünsche Dir eine gute Woche.
Pace e bene,
ATEMPAUSE
EINATMEN
Mutter Erde, ich höre Dein Lied.
AUSATMEN
Mutter Erde, ich schmecke Dein Leid.
JOURNAL
Wann warst Du das letzte Mal bewusst in der Natur und welche Erkenntnis hast Du mitgebracht?
EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS
»Ich habe den Wald für mich als Quelle für Inspiration entdeckt.«
Rosi
EREMOS-WOCHEN
GEBET
Große Liebe,
wo ich gehe, bist Du,
wo ich stehe, bist Du,
wo ich sitze, bist Du,
wo ich bin, bist Du.
Denn Du und ich,
wir sind eins.
In allen heiligen Namen Gottes:
Amen.
PERLENGEBET
…, der mit uns auferstanden ist.